Jacqueline Züsli
450 Stunden Einsatz für die Natur
2019 trafen sich an 10 Samstagen im Schnitt 13 Personen und arbeiteten für einige Stunden unentgeltlich für unsere Naturschutzgebiete. Dass die Arbeit trotz Anstrengung und Schweiss immer auch Spass machte, zeigen die Schnappschüsse.
Der NVG betreut neben 6 offiziellen Schutzgebieten mehrere interessante Naturflächen wie z.B. die idyllischen Weiher im Hasel. Schutzgebiete benötigen fachgerechte Pflege. D.h. es muss im richtigen Moment gemäht werden, invasive Neophyten müssen vor dem Versamen ausgegraben und Hecken während den Wintermonaten gepflegt werden.
Besondere Herausforderungen bereiten heute die invasiven Neophyten wie z.B. Sommerflieder, Berufskraut oder die kanadische Goldrute. Viel Zeit geht für das Jäten in Schutzgebieten verloren. Und oft stellen wir uns die Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist. Denn Gartencenter und Gärtner verkaufen und pflanzen invasive Neophyten frischfröhlich weiter und Gartenbesitzer fühlen sich angegriffen,wenn sie ihre Problempflanzen zumindest nicht versamen lassen sollten.
Doch glücklicherweise überwiegen die positiven Erlebnisse bei weitem. Es macht Freude zu sehen, wie ein Schutzgebiet unter unserer Pflege aufblüht. So war etwa die Steiniggrube dieses Jahr ein echter Hingucker: es blühte in allen Farben, Insekten summten und brummten, Vögel suchten emsig nach Nahrung und erste Amphibien haben den Weiher entdeckt.
Ein weiteres Highlight war die Sichtung einer Hermelinfamilie in den neu angelegten Wieselstrukturen im Gebiet Wannental-Mösli. Eine Hermelinmama trug innerhalb von 30 Minuten 3 Wühlmäuse in ihren Bau. Ein Gratishelfer für jeden Landwirt! Im Juni beobachteten wir 3 neugierige Jungwiesel in einem Weizenfeld. Oder besser: die Jungspunde beobachteten wohl uns Menschen, kamen sie doch immer wieder kurz aus dem Feld um blitzschnell wieder zu verschwinden.
Toll hat sich auch die neu angelegte Blumenwiese im Mösli entwickelt. Sie blühte bis weit in den September hinein und wurde von Insekten, Schmetterlingen und Spinnen bewohnt. Es ist offensichtlich möglich, etwas gegen das Insektensterben zu tun.
Die Winterpause nutzen wir nun, um neue Projekte zu entwickeln und voranzutreiben. 2020 wird uns eine Jahresausstellung im Museum zum Thema "Natur findet Gontenschwil" beschäftigen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde möchten wir ein Biodiversitätsprojekt im Siedlungsraum starten und damit möglichst viele Grundbesitzer zum Nachdenken über ihre Gärten anregen.
An dieser Stelle einmal mehr ein herzliches Dankeschön an alle Helfer, Sympathisanten, Unterstützer und Naturfreunde.