top of page

Keine Angst vor einem naturnahen Garten

Viele Menschen würden gern mehr für die Natur machen. Im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon hätten sie auch Gelegenheit dazu. Doch viele stellen sich unter einem naturnahen Garten vor allem einen unordentlichen Garten vor. Mit folgenden Bildern möchte ich euch Lust machen, es trotzdem anzugehen.


Vom Rasen zum Blumenrasen

Irgendwann wird die Spielwiese überflüssig. Der richtige Moment, um einzelne Bereiche in einen Blumenrasen oder ein Blumenwiese umzumodeln. Am einfachsten und günstigsten ist es, einfach nicht mehr so oft zu mähen. Einige wenige Wildblumen wie etwa Gänseblümchen, Ferkelkraut oder kriechender Günsel werden sich bald einfinden. Mit gezielter Pflanzung kann man die Vielfalt erhöhen. Wildstaudengärtnereien oder die UFA bieten geeignete Setzlinge an. Margerite, Wiesensalbei, Schafgarbe, Karthäusernelke, wilde Möhre, Witwenblumen und Kleearten können sich mit etwas Glück gegen die starken Rasengräser behaupten. Auch mit Initialziegeln von Labhart ist es möglich, in einen bestehenden Rasen mehr Leben zu bringen.

Neuansaat

Grössere Artenvielfalt erhält man natürlich mit einer Neuansaat des Blumenrasen oder der Blumenwiese. Dazu muss die Grasnarbe vollständig entfernt werden. Jeder einigermassen versierte Gartenbesitzer kann diese Arbeit selber machen. Allerdings ist die korrekte Bodenvorbereitung zwingend, wenn man Erfolg haben will.


Mit Pflanzenziegeln kann man die lange Wartezeit verkürzen und innerhalb eines Tages eine Blumenwiese mit etablierten Pflanzen haben.



Gartenbeete mit Wildstaudencharakter

Rabatten eignen sich ebenfall dazu, mehr Natur in den Garten zu holen. Es gibt fertige Pflanzenkonzepte für jeden Standort und Geschmack. Die Staudenbeete sind naturnah gestaltet, beherbergen aber durchaus auch Pflanzen, die nicht einheimisch oder zumindest züchterisch verbessert worden sind. Allerdings achte ich bei der Wahl darauf, dass diese insektenfreundlich sind, keine Spritzungen benötigen und ohne Kunstdünger auskommen. Und Pflanzen, die als invasive Neophyten Probleme in der Natur machen, kommen auch nicht in Frage.


Effektvolle Beete kann man durchaus selber zusammenstellen. Allerdings gibt es tolle, fertige Pflanzkonzepte für jeden Standort und jeden Geschmack. Diese Konzepte benötigen wenig Pflege, sie sind langlebig und Beikräuter haben wenig Chancen. Einige meiner Beete basieren auf solchen Kompositionen und begeistern mich seit Jahren. Der Pflegeaufwand ist tatsächlich gering: Ich mähe das Pflanzgut 1x jährlich (meist im Frühling) mit der Sense oder dem Balkenmäher und reche das Schnittgut zusammen. Und freue mich dann schon wieder auf die neue Saison.


Wildstaudenrabatten

Auch reine Wildstaudenrabatten sind eine wunderbare Alternative. Um eine schöne Rabatten-Wirkung zu erhalten, sollten die Wildstauden in Gruppen und nach Grösse und Farbe komponiert werden. Wildstaudengärtnereien helfen beim Erstellen der Pflanzpläne.



Strukturen unterstützen die Wirkung

Meine Beete werden durch gemähte Wiesenwege voneinander getrennt. Diese Rasenstreifen helfen, die verschiedenen Beete optisch zu teilen, bringen Ruhe ins Bild und leiten das Auge. Eine ungemähte Wiese zwischen den Beeten würde unordentlich wirken. Allerdings braucht der Wiesenweg nicht breit zu sein. Unterdessen mähe ich auch nicht mehr so tief, sodass Weissklee und Gänseblümchen weiterblühen können. Trotzdem wirkt die einheitliche Grashöhe ordentlich und betont die üppigen Beete. Die Strukturen können natürlich auch mit Wegen oder Mauern geschaffen werden und die Beete selber können eine klare architektonische Sprache sprechen. Umso schöner wirken die üppigen Blumenmeere!


Ruderalflächen - Blütenmeere und Insektenmagnet

Unser Sitzplatz ist in eine Ruderalfläche integriert. D.h. Pionierpflanzen sind erwünscht. Da der Humus tiefgründig durch Schotter ersetzt worden ist, blühen hier vor allem Blumen, die mit grosser Trockenheit auskommen. Gräser und Klee haben kaum Chancen. Ich mähe mir die Bereiche, welche ich für den Tisch und den Liegestuhl benötige regelmässig aus. Rundherum lasse ich die Pioniervegetation gewähren und erfreue mich an dem reichen Insektenbesuch. Einmal jährlich - oder bei zusätzlichem Platzbedarf - mähe ich auch hier mit Balkenmäher oder Sense. Selektives Jäten ist möglich, um die Vielfalt zu erhalten. Alternativ sollte man die Flächen alle paar Jahre aufhacken und so den Pionierstandort wieder herstellen. Als arbeitsintensiv würde ich die Ruderalfläche aber nicht beschreiben.




14 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page