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Tagesausflug La Sauge - BirdLife Naturzentrum am Neuenburgersee



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Ein abwechslungsreicher Tag voller Naturerlebnisse, spannender Beobachtungen und guter Gesellschaft: Unser Ausflug ins Naturzentrum La Sauge am Neuenburgersee hat gezeigt, wie bereichernd gemeinsame Exkursionen sein können.


Mit 20 Teilnehmenden führte uns der Ausflug ins BirdLife-Naturzentrum La Sauge am Neuenburgersee. Die Exkursion ins Fanel war eindrücklich, und wir durchstreiften unter der Leitung von CarlAntonio Balzari tatsächlich gleich drei Kantone: Waadt, Freiburg und Bern.

Der Spätsommer ist für ornithologische Ausflüge nicht die ideale Jahreszeit. Trotzdem kamen die Exkursionsteilnehmenden voll auf ihre Rechnung. Schon die Anreise im Kleinbus war dank unserer umsichtigen und kompetenten Fahrerin Monika ein Erlebnis. Herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle!


Der Exkursionsleiter schärfte unser Auge vom ersten Schritt an für verschiedenste Themen und Zusammenhänge. Im Fanel stiessen wir auf zahlreiche Spuren von Wildschweinen. Auffällig sei, dass in ihrer Nähe oft Rotkehlchen zu beobachten wären – ganz ähnlich wie in unseren Gärten, wo die Vögel geduldig darauf warten, dass wir Menschen als „Wildschweine“ den Boden aufwühlen, sodass sie Insekten und Würmer fangen können.

Die artenreichen Hecken mit ihren bunten Früchten zeigten, wie wichtig einheimische Sträucher für Vögel im Winter sind. Die bunten Beeren sind für Menschen eine Augenweide aber sie ziehen auch viele Weichfresser wie Grünfinken, Amseln, Drosseln etc. an.  Die Beeren des gemeinen Schneeballs locken auch in Gontenschwil regelmässig ganze Trupps von farbenprächtigen Gimpel in naturnahe Gärten. Nach dem Frost steigt in manchen Beeren der Alkoholgehalt stark an, trotzdem werden die Vögel vom «Obstler» nicht betrunken, da ihre Leber den Alkohol viel effizienter abbauen kann als die unsere.


Beeindruckend war die Kolonie mit rund 600 Kormorannestern. Die betroffenen Bäume werden durch den Kot weiss gefärbt und sterben schliesslich ab. Wo so viele Vögel leben, stellen sich natürlich auch ihre Feinde ein: So konnten wir erfahren, dass der Uhu in der Gegend stark zunimmt und regelmässig auf die Jagd nach Kormoranen geht.

Der Klimawandel macht sich auch im Schutzgebiet bemerkbar. Einige Arten profitieren, andere verlieren ihren Lebensraum. So werden im Gebiet vermehrt Laubfroschpopulationen nachgewiesen und auch der Wels kommt neu vor, Braunkehlchen aber gehören zu den Verlierern – sie sind heute nur noch auf dem Durchzug zu beobachten und so freuten wir uns besonders über die Sichtung eines Jungvogels!

Spannendes erfuhren wir auch aus der Pflanzenwelt. Z.B. ist Efeu in seiner kriechenden Form für Weidetiere giftig. In der Altersform als Kletterpflanze wird das Gift jedoch abgebaut, sodass die Tiere ihn fressen können. Zudem liefern die Efeubeeren im September letzte Nahrung für zahlreiche Insekten und Beeren für Vögel im Winter.


Nach dieser spannenden Exkursion genossen wir mitten im Schutzgebiet ein feines Mittagessen, bevor wir uns gestärkt dem Naturzentrum von BirdLife widmeten. Dort erwartete uns eine abwechslungsreiche Ausstellung zum Thema Insekten. Besonders viel Vergnügen bereitete uns der Flugsimulator: Für drei Minuten verwandelten die Mutigen sich in einen Schmetterling, der über eine Wiese gaukelte. Je nach Geschicklichkeit konnten wir Nektar an bunten Blumen sammeln – oder wurden vom Neuntöter geschnappt. Eine empfehlenswerte Erfahrung!

Bei bestem spätsommerlichem Wetter erlebten wir so einen rundum gelungenen Tag voller Eindrücke, Naturbeobachtungen und heiterer Momente.

Natur- und Vogelschutzverein Gontenschwil

 Bilder: Rosmarie Steiner und Jacqueline Züsli

 
 
 

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