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AutorenbildJacqueline Züsli

Wo zuviel Fleiss schadet

Die Blumen sind verblüht und die Blätter fallen. Nun wird der Garten mit grossem Aufwand eingewintert. Laubbläser, Motorsense und Rasenmäher entfernen alles, was irgendwie "unordentlich" aussieht.


Doch Tiere brauchen keinen gepützelten Garten. Sie brauchen Winterverstecke und die finden sie im Laub, den dürren Stengeln oder unter den Staudenresten.


Wie zuviel Fleiss schadet: Laubbläser und Motorsense entfernen Blätter, Insekten und Samen von den Beeten. Der Humus ist dem Winter schutzlos ausgeliefert und zerfällt. Die Nährstoffe werden ausgewaschen und gelangen ins Grundwasser. Der Humusgehalt des Bodens nimmt ab. Die Pflanzen serbeln. Insekten verschwinden, Igel und Vögel verhungern. Der Gartenbesitzer muss Kunstdünger und Mulchmaterial kaufen und belastet damit Umwelt und Portemonnaie.


Der faule Gärtner spart Geld und Zeit: Blätter, dürre Stengel und Stauden bleiben teilweise im Garten. Tiere finden Unterschlupf, Eier von Insekten und Wildbienen können überwintern. Der Humus ist geschützt, die Würmer zersetzen die natürliche Mulchschicht und bilden neuen Humus. Die Nährstoffe bleiben im Boden gebunden. Das Grundwasser bleibt sauber, die Pflanzen haben genügend Nährstoffe, sie benötigen keinen zusätzlichen teuren Kunstdünger. Es hat Insekten im Garten, Vögel und Igel finden Nahrung. Ab März können die Pflanzenreste an einem warmen, sonnigen Tag entfernt werden.


Lassen Sie sich inspirieren: Das Hochstaudenbeet und die Ruderalfläche beim Kleinstrukturen-lehrpfad haben sich üppig entwickelt. Ein sanfter Pflegeeinsatz wurde notwendig. Dabei wurde einiges entfernt aber viele Samenstände und Stauden bleiben auch stehen und bieten so Insekten und Tieren einen geschützten Platz zum überwintern. Im Frühling wird mit einem zweiten sanften Einsatz das restliche abgestorbene Material entfernt.




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